Führer der Kirche sprechen eingehender über die Änderung des Mindestalters für den Missionsdienst

– Heather Whittle Wrigley, Nachrichten und Veranstaltungen der Kirche

  • 6. Oktober 2012

In der Kirche geht man davon aus, dass die Anzahl an Missionaren durch die Senkung des Mindestalters erheblich steigen wird, da nun mehr Alternativen für einen möglichen Missionsantritt bestehen.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Angehende Missionare werden aufgefordert, sich angesichts dieser Änderung der Richtlinien noch besser auf ihre Mission vorzubereiten.
  • In den 15 Missionarsschulen der Kirche wird für alle Missionare die Aufenthaltsdauer um ein Drittel der Zeit gekürzt.
  • Bis zur Gründung neuer Missionen werden die 347 bestehenden Missionen alle zusätzlichen Missionare aufnehmen.

„Gott beschleunigt sein Werk. Er benötigt mehr Missionare und motiviertere und würdige Missionare, die in einer oft dunklen, verängstigten Welt das Licht und die Wahrheit des Evangeliums Jesu Christi verbreiten und die Hoffnung und die Errettung, die mit dem Evangelium einhergehen.“ – Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel

Bei der Eröffnung der 182. Herbst-Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage überraschte Präsident Thomas S. Monson die Mitglieder mit der Bekanntmachung, dass ab sofort Männer ab 18 und Frauen ab 19 eine Mission erfüllen können.

Bei einer Pressekonferenz nach der Versammlung vom Samstagvormittag sprachen Elder Russell M. Nelson und Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel und Elder David F. Evans von den Siebzigern eingehender über diese Änderung der Richtlinien.

Elder Holland verriet, dass sehr wenige wussten, dass dies bekanntgegeben werden würde. Fast alle Generalautoritäten – die Erste Präsidentschaft und das Kollegiums der Zwölf Apostel ausgenommen –, sämtliche Missionspräsidenten, die Präsidenten kircheneigener Universitäten und Zulassungsstellen dort sowie die Verwaltungsbeamten an sämtlichen Missionarsschulen wussten nichts von der Änderung, bis Präsident Monson diese bekanntgab.

Die Führer der Kirche erwarten, dass junge Mitglieder der Kirche durch diese Änderung erweiterte Möglichkeiten haben, auf Mission zu gehen.

Elder Nelson betonte, dass die Änderung eine Option darstelle, keine Bestimmung:

„Diese Anpassung des Mindestalters gibt Bischöfen jetzt neue Möglichkeiten, wenn sie beurteilen, was für die Jugendlichen in ihrer Gemeinde am besten ist.“ Er sagte außerdem: „Junge Männer und Frauen sollten ihre Mission erst antreten, wenn sie sowohl in geistiger als auch zeitlicher Hinsicht bereit dafür sind.“

Er erklärte, dass man Faktoren wie Ausbildung, Familiensituation oder Gesundheit weiterhin unbedingt bedenken sollte, wenn es um den Zeitpunkt einer Mission geht.

Im Laufe der vergangenen zehn Jahre konnten junge Männer aus 48 Ländern schon mit 18 auf Mission gehen. Jetzt gibt es weltweit eine einheitliche Richtlinie.

Die Führer der Kirche hoffen, dass mehr angehende Missionare durch dieses höhere Maß an Flexibilität die Möglichkeit haben, eine Mission zu erfüllen. Derzeit gibt es um die 58.000 Vollzeitmissionare.

Präsident Monson hatte vor zwei Jahren bei der Herbst-Generalkonferenz 2010 um mehr Vollzeitmissionare und Missionarsehepaare gebeten. Seither sind viele Mitglieder diesem Aufruf nachgekommen – die Anzahl der männlichen Vollzeitmissionare ist um sechs Prozent angestiegen, die der weiblichen Vollzeitmissionare um zwölf Prozent und die der Missionarsehepaare um 18 Prozent.

Elder Holland ging weiter ins Detail und sprach über einige Änderungen, die angesichts der neuen Richtlinie nötig werden:

1.) Von angehenden Missionaren wird erwartet, dass sie sich noch besser auf ihre Mission vorbereiten. Dazu gehört, dass sie uneingeschränkt würdig sind, sich eingehend mit dem Evangelium (insbesondere mit dem Buch Mormon) befassen, am Seminar und Institut teilnehmen und die Anleitung Verkündet mein Evangelium! systematisch durcharbeiten.

„Gott beschleunigt sein Werk“, erklärte Elder Holland den jungen Männern und Frauen in der Kirche. „Er benötigt mehr Missionare und motiviertere und würdige Missionare, die in einer oft dunklen, verängstigten Welt das Licht und die Wahrheit des Evangeliums Jesu Christi verbreiten und die Hoffnung und die Errettung, die mit dem Evangelium einhergehen. … Hier geht es nicht um euch. Es geht um die süße, reine Botschaft des Evangeliums, die ihr verkünden sollt.“

Elder Holland forderte Eltern auf, bei dieser Vorbereitung viel Einsatz zu zeigen und nicht von der Missionarsabteilung oder den Missionarsschulen oder örtlichen Führungsbeamten zu erwarten, die ganze Arbeit zu machen.

2.) In den 15 Missionarsschulen der Kirche wird für alle Missionare die Aufenthaltsdauer um ein Drittel der Zeit gekürzt.

3.) In der Missionarsschule der Kirche in Provo müssen mehr Lehrer und weiteres Personal eingestellt werden. Außerdem müssen ab sofort mehr Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden. Die Kirche zieht in Betracht, auch andere Missionarsschulen in ähnlicher Weise zu erweitern, aber der Bau neuer Missionarsschulen ist derzeit nicht geplant.

4.) Missionare werden auf Mission an einem zwölfwöchigen Schulungskurs teilnehmen, der vom Missionspräsidenten durchgeführt wird. Der Kurs soll jedem Missionar während seiner Mission helfen, noch besser zu lehren.

5.) Die Kirche zieht die Gründung neuer Missionen in Erwägung. Bis zur Gründung neuer Missionen werden die 347 bestehenden Missionen alle zusätzlichen Missionare aufnehmen.

6.) Bischöfe und Pfahlpräsidenten können angehende Missionare 120 Tage vor deren Geburtstag oder dem Datum, ab dem sie verfügbar sind (dabei wird das Datum des Schulabschlusses berücksichtigt), für eine Vollzeitmission vorschlagen. Junge Männer können, sobald sie ihren Schulabschluss haben und 18 Jahre alt sind, zur Missionarsschule gehen, Frauen nach ihrem 19. Geburtstag. Nach oben hin wurde die Altersgrenze nicht geändert. (Sie bleibt weiter bei 25 für junge Männer und ohne Begrenzung für Frauen.)