Kirche veröffentlicht Standardfragen für Interviews mit angehenden Missionaren

– Camille West, Nachrichten der Kirche

  • 20 Oktober 2017

Ein Bischof spricht mit einem angehenden Missionar. Die Erste Präsidentschaft hat eine Reihe von Standardfragen veröffentlicht. Diese sollen sicherstellen, dass Missionare würdig und körperlich, seelisch und emotional für eine Mission bereit sind.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Mithilfe dieser Fragen können angehende Missionare einschätzen, wie gut sie vorbereitet sind, und offene Gespräche mit ihren Eltern und Führungsbeamten führen.

Die Erste Präsidentschaft hat eine Reihe von Standardfragen veröffentlicht, die Bischöfe und Pfahlpräsidenten bei Interviews mit angehenden Missionaren verwenden können.

Der Missionsdienst ist etwas Heiliges. Die Führer der Kirche möchten, dass diese Zeit für jeden Missionar – von jungen Männern und Frauen bis hin zu älteren Ehepaaren – eine freudige und glaubensstärkende Erfahrung ist, heißt es sinngemäß im Begleitmaterial zu einem offiziellen Schreiben vom 20. Oktober an Pfahlpräsidenten und Bischöfe.

Die Fragen sollen angehenden Missionaren helfen, ihr Verständnis zu vertiefen und sich besser vorzubereiten, damit sie nicht nur würdig, sondern auch in körperlicher und seelischer Hinsicht auf eine Mission vorbereitet sind.

Präsident Gordon B. Hinckley hat hervorgehoben, wie wichtig seelische und körperliche Gesundheit während einer Vollzeitmission sind. „[Missionsarbeit] ist anstrengend“, sagte er. „Sie erfordert Kraft und Ausdauer. Sie erfordert einen scharfen Verstand und eine gute Auffassungsgabe. … Missionsarbeit [ist] kein Durchgangsritual der Kirche … Der Präsident der Kirche beruft dazu diejenigen, die würdig und befähigt sind, sie zu verrichten. … Sie müssen körperlich und seelisch gesund … sein, denn die Arbeit ist anstrengend. Die Stunden sind lang und die Belastung kann schwer sein.“ („Der Missionsdienst“, Erste weltweite Führerschaftsschulung, 11. Januar 2003, Seite 20f.)

Priestertumsführer verwenden Standardfragen bei Tauf- und Tempelinterviews, doch bisher gab es keine Liste mit konkreten Fragen für Interviews mit Missionsanwärtern.

Die Fragen bedeuten nicht, dass sich die Voraussetzungen für Vollzeitmissionare geändert haben oder dass neue hinzugefügt wurden. Es geht darin um dieselben Maßstäbe, die auch in den heiligen Schriften, den Handbüchern der Kirche und anderem genehmigtem Material der Kirche zu finden sind.

Wer eine Mission in Erwägung zieht, kann mithilfe der Fragen einschätzen, wie gut er vorbereitet ist, und sich eingehend mit seinen Eltern und Führungsbeamten über die Voraussetzungen für Missionare austauschen.

Eltern sind dazu angehalten, ihre Kinder aktiv bei der Missionsvorbereitung zu unterstützen. Sie sollen ihnen dabei helfen, die Voraussetzungen zu verstehen und nach den Maßstäben für Missionare zu leben.

Die Angaben über die körperliche und seelische Verfassung des Missionsanwärters werden medizinischen Fachleuten in der Missionsabteilung vorgelegt und dienen mit dazu, die besten Einsatzmöglichkeiten für den Missionar zu ermitteln. Dies wird in einem von der Kirche bereitgestellten Dokument mit häufig gestellten Fragen dargelegt.

Priestertumsführer können würdigen Missionsanwärtern, die keine Vollzeitmission erfüllen können, dabei helfen, andere geeignete Möglichkeiten zum Dienen zu finden, beispielsweise als Missionar im Kirchendienst, ehrenamtlicher Helfer, Gemeindemissionar, Berater für Tempel und Familiengeschichte oder Tempelarbeiter.

Eltern und Führungsbeamte können Jugendlichen nahebringen, dass der Herr es stets wertschätzt, wenn seine Kinder ihm dienen, sein Evangelium verkünden und das Reich Gottes aufbauen – ganz gleich, auf welche Art und Weise.

„Junge Männer und junge Frauen mit schweren mentalen, seelischen oder körperlichen Einschränkungen sind vom vollzeitlichen Missionsdienst befreit“, so Elder M. Russell Ballard vom Kollegium der Zwölf Apostel. „Sie müssen sich deshalb nicht schuldig fühlen. Sie sind ebenso kostbar und wichtig für die Kirche, als wenn sie in der Lage wären, eine Vollzeitmission zu erfüllen.

Auch wenn sie keine Vollzeitmission erfüllen, können sie jede Chance nutzen, Menschen zu finden und ihnen zu helfen, sich der Kirche anzuschließen. Sie können als Mitglied in der Schule, bei der Arbeit oder in ihrer Nachbarschaft Missionar sein. Sie sollen vorwärtsgehen, ein schönes und erfülltes Leben führen und mithelfen, das Reich Gottes dort aufzubauen, wo sie sind.“ („Wie man sich darauf vorbereitet, ein guter Missionar zu sein“, Liahona, März 2007, Seite 10–15.)

Anregungen für Priestertumsführer

  • Geben Sie die Fragen allen angehenden Vollzeitmissionaren und deren Eltern vor dem Interview mit der Bitte, sie durchzugehen und zu besprechen.
  • Besprechen Sie die Interviewfragen im Gemeinderat.
  • Sie könnten die Interviewfragen an einem fünften Sonntag oder bei anderer Gelegenheit im Unterricht für die Erwachsenen einbinden und darüber sprechen, wie Eltern ihre Kinder im Teenageralter auf eine Mission vorbereiten können.
  • Besprechen Sie die Interviewfragen schon früh mit den Jungen Männern und Jungen Damen, um ihnen die Maßstäbe und Voraussetzungen für Vollzeitmissionare verständlich zu machen.

Anregungen für Eltern

  • Unterstützen Sie Ihre Kinder aktiv bei der Missionsvorbereitung.
  • Besprechen Sie die Voraussetzungen für Missionare mit Ihren Kindern und helfen Sie ihnen in ihren Bemühungen, die Maßstäbe für Missionare zu verstehen und danach zu leben.
  • Verwenden Sie die Interviewfragen als Themen für Lektionen und Gespräche beim Familienabend.