Präsident Eyring: „Meine Mission ist es, anderen ein Segen zu sein“

– Sarah Jane Weaver, Nachrichten der Kirche

  • 20. Juli 2015

Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, zeigt ein Holzrelief, das seit vielen Jahren in seinem Haus hängt. Darauf ist ein Zitat zu lesen, das Präsident Gordon B. Hinckley geprägt hat: „Meine Mission ist es, anderen ein Segen zu sein.“  Foto von Matthew Reier

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Präsident Eyring wurde von Präsident Gordon B. Hinckley inspiriert, der seinerzeit Missionspräsidenten und ihren Frauen diesen Wahlspruch ans Herz gelegt hatte: „Meine Mission ist es, anderen ein Segen zu sein.“
  • Wenn wir den Herrn lieben, finden wir die Zeit, missionarisch tätig zu sein.
  • Die Heiligen der Letzten Tage können anderen aus der gleichen Liebe heraus vom Evangelium erzählen, die die Söhne Mosias ihren Feinden entgegenbrachten.

„Unsere größte Chance und unsere größte Herausforderung bestehen darin, davon Zeugnis zu geben, dass Jesus der Messias ist, der Sohn des lebendigen Gottes, und dass er sein Leben für die Sünden eines jeden von uns gab.“ – Präsident Henry B. Eyring

Provo, Utah

Die Bündnisse der Heiligen der Letzten Tage beinhalten, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um anderen dabei zu helfen, Glauben an den Herrn zu erlangen und diesen auszuüben. Dies verschaffe ihnen Zutritt zu den herrlichen Segnungen des ewigen Lebens, sagte Präsident Henry B. Eyring beim Seminar für neue Missionspräsidenten am 26. Juni 2015.

„Durch Glauben an den Herrn Jesus Christus erlangt man die Kraft, Bündnisse einzugehen und sie bis ans Ende zu halten“, so Präsident Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. „Es ist der Glaube an den Herrn, der die Menschen zur wahren Umkehr bringt. Es ist der Glaube an Jesus Christus, der sie zur Taufe führt. Es ist der Glaube an den Erlöser, der sie und uns alle dazu bringt, immer an ihn zu denken und so den Heiligen Geist als Begleiter zu haben. Und es ist der Glaube, der uns dazu bewegt, immer zum Vater zu beten, auf dass wir nicht bezwungen werden.

Unsere größte Chance und unsere größte Herausforderung bestehen darin, davon Zeugnis zu geben, dass Jesus der Messias ist, der Sohn des lebendigen Gottes, und dass er sein Leben für die Sünden eines jeden von uns gab.“

Präsident Eyring begann seine Ausführungen unter dem Titel „Meine Mission ist es, anderen ein Segen zu sein“ mit einem Rückblick auf ein ähnliches Seminar, an dem er vor langer Zeit einmal teilgenommen hatte.

„Damals hörte ich Präsident Gordon B. Hinckley sprechen. Er ging nicht darauf ein, warum sich die Missionspräsidenten und ihre Frauen entschlossen hatten, auf Mission zu gehen. Stattdessen erklärte er ihnen, warum der Herr sie berufen hatte. Er bat sie inständig, diesen Satz als persönliche Aufgabe anzusehen: ‚Meine Mission ist es, anderen ein Segen zu sein.‘“

Präsident Eyring erzählte, dass Präsident Hinckleys Worte ihm so tief ins Herz gedrungen waren, dass er sie in ein Holzrelief schnitzte.

„Es hing an einer Wand in unserem Haus, während unsere vier Söhne aufwuchsen und auf Mission gingen – zwei nach Japan, einer nach Chile und einer in die Niederlande. Sie sahen es sich an, als sie Bischof waren und zu Besuch nach Hause kamen. Ich las es immer, bevor ich das Haus verließ, um den Kindern des himmlischen Vaters auf der ganzen Welt das Evangelium Jesu Christi zu verkünden.“

Ein Chor von Missionaren der Missionarsschule in Provo singt bei einer Versammlung des Seminars für neue Missionspräsidenten 2015; Foto von Matthew Reier

Zum Seminar für neue Missionspräsidenten 2015 waren 126 Ehepaare aus der ganzen Welt angereist, um an der Missionarsschule in Provo unterwiesen zu werden; Foto von Matthew Reier

Die wertvollsten Segnungen kämen von Gott, erklärte er.

„Immer wenn wir anderen in seinem Namen dienen, zeigen wir durch unser Handeln, dass der Erlöser unser lieber Freund, unser geliebter Bruder und unser ständiges Vorbild ist“, fügte er hinzu.

Präsident Eyring zufolge kann jeder aus Liebe zum Herrn die Zeit finden, missionarisch tätig zu sein. „Solche Gelegenheiten werden auf Sie speziell zugeschnitten sein und so, wie Ihre Umstände es erlauben. Aber Sie werden Gelegenheiten finden, mit jemandem auf einer Parkbank oder in einem Bahnhof zu sprechen – wie ich einmal in Tokio.

Sie sprechen vielleicht die Sprache nicht, so wie ich kein Japanisch sprach. Doch war mir damals ein großer, junger Mann in der Menge einfach aufgefallen. Ich ging auf ihn zu. Zu meinem Erstaunen sprach und verstand er Englisch.

Er war aus China und studierte in Japan. Wir unterhielten uns. Er fragte mich, warum ich in Japan sei. Das gab mir die Gelegenheit, ihm mein Zeugnis vom Erlöser zu geben. Das schien ihn zu interessieren. Ich stellte ihn den Missionaren vor, die in der Nähe standen.“

Das sei nur ein einfaches Erlebnis gewesen, sagte Präsident Eyring, „aber es hat mich verändert und ebenso die Missionare. Ich hatte eine Bestätigung im Herzen erhalten, dass der Herr diesen jungen Mann zu mir und mich zu ihm geführt hatte. Die Missionare wiederum sahen mit eigenen Augen, dass ein Apostel sich die Zeit nahm, einem Fremden die Segnungen des Sühnopfers anzubieten.“

Präsident Eyring erklärte, dass die Heiligen der Letzten Tage anderen aus der gleichen Liebe heraus vom Evangelium erzählen können, die die Söhne Mosias ihren Feinden entgegengebracht hatten.

„Wenn Sie das tun, fühlen Sie die Liebe und Wertschätzung des Herrn. Sie werden spüren, dass er vor Ihrem Angesicht hergeht – wie er es versprochen hat.

Er wird Sie zu Menschen führen, die er für Sie vorbereitet hat. Er wird Ihnen Engel schicken, die zu Ihrer rechten und zu Ihrer linken Hand sein werden, wie die Missionare in Japan für mich da waren.

Und dann werden Sie in der Lage sein, aus eigener Erfahrung zu bezeugen, dass der Herr mit uns zusammen in diesem Werk tätig ist.“

Die Heiligen der Letzten Tage seien die Diener des Herrn in seinem Weingarten, so Präsident Eyring. „Der Vater im Himmel wird die Bitte des Heilands erfüllen und Ihnen den Heiligen Geist als Begleiter für die Missionsarbeit senden. Der Heilige Geist wird seinen Auftrag erfüllen und vom lebendigen Christus Zeugnis geben. … Sie werden immer machtvoller von ihm Zeugnis geben und über ihn sprechen können.“

Zum Abschluss gab Präsident Eyring Zeugnis vom Erlöser.

„Ich bezeuge: Ich weiß, dass Jesus Christus lebt. Ich bezeuge, dass dies seine Kirche ist. … Sie werden gesegnet, wenn Sie andere mit Ihrem Zeugnis vom Vater und von seinem geliebten Sohn stärken.“