Neue Anforderungen für den Seminarabschluss verlangen Jugendlichen mehr ab

– Marianne Holman Prescott, Nachrichten der Kirche

  • 19. August 2014

Neue Anforderungen für den Seminarabschluss sollen Schülern helfen, sich auf eine höhere Ebene des Lernens zu schwingen.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Die neuen Voraussetzungen für den Seminarabschluss sind weltweit ab diesem Schuljahr gültig.
  • Von den Seminarschülern wird erwartet, dass sie sich den Band heiliger Schrift durchlesen, der im Schuljahr besprochen wird, sowie Lernkontrollen zum Kurs bestehen.
  • Der Schüler muss dabei mindestens 75% der Höchstpunktzahl erzielen. Er darf die Lernkontrolle so oft wiederholen, bis er sie bestanden hat.

„Wenn wir mehr von unseren Jugendlichen erwarten, werden sie sich der Herausforderung stellen, und ich finde, dass wir mehr von ihnen erwarten sollten.“ – Bonnie L. Oscarson, Präsidentin der Jungen Damen

Neue Anforderungen für den Seminarabschluss sollen den Schülern helfen, sich auf eine höhere Ebene des Lernens zu schwingen, und sie besser darauf vorbereiten, ihr Leben lang zu dienen und als Jünger Christi zu wirken. Die neuen Voraussetzungen für den Seminarabschluss sind weltweit ab diesem Schuljahr gültig, in dem der Kurs „Lehre und Bündnisse und Geschichte der Kirche“ unterrichtet wird.

„Das alles passt mit der Anleitung für den Missionsdienst und dem neuen Lehrplan für Jugendliche zusammen“, so Wayne Davis, Kommunikationsleiter für Seminar und Institut. „Wir möchten, dass die Jugendlichen ein stärkeres Zeugnis haben, sich mehr Wissen aneignen und dieses Wissen besser weitergeben können.“

Die Änderungen umfassen im Wesentlichen zwei Hauptpunkte. Die Seminarschüler müssen jetzt nicht nur die Mindestanforderungen für die Anwesenheit erfüllen und eine Empfehlung vom Bischof oder Zweigpräsidenten erhalten. Es wird ab sofort auch erwartet, dass sie den Band heiliger Schrift durchlesen, der im Schuljahr besprochen wird, sowie Lernkontrollen zum Kurs bestehen.

„Wir möchten den Schülern helfen, sich auf eine höhere Ebene des Lernens zu schwingen. Wir möchten ihnen helfen, sich vollständiger zu bekehren, mehr Vertrauen in die heiligen Schriften zu entwickeln, sich darin besser auszukennen und sie zu ihrem Nutzen anzuwenden“, so Bruder Davis.

Die Führer der Kirche erhoffen sich, dass sich die Schüler mehr um ihre eigene religiöse Bildung kümmern, indem sie sich anstrengen, die neuen Voraussetzungen für den Seminarabschluss zu erfüllen. Auch sollen sie besser dazu in der Lage sein, Fragen zu beantworten.

„Das Lesen haben wir schon immer gefördert“, so Bruder Davis. „Wir haben dazu angeregt und viel Wert darauf gelegt, aber es war noch nie ein Abschlusskriterium. Im nächsten Jahr müssen die Schüler die Lebensgeschichte von Joseph Smith und das ganze Buch Lehre und Bündnisse durchlesen, damit sie ein Kursabschlusszeugnis bekommen können.“

Zusätzlich dazu wird zweimal im Jahr eine Lernkontrolle geschrieben{nb}– eine in der Mitte des Schuljahres und eine am Ende{nb}–, bei der die Schüler mindestens 75 Prozent der Höchstpunktzahl erreichen müssen.

Es geht um das Verständnis von der Lehre{nb}– nicht darum, Daten, Namen und Fakten herunterbeten zu können“, erklärt Bruder Davis. „Sie müssen nicht 100 Prozent schaffen. Aber sie sollen zeigen, dass sie sich mit dem Buch Lehre und Bündnisse auskennen, und wie sie es in ihren Lebensentwurf einbinden können.“

Neue Anforderungen an den Seminarabschluss sollen Schülern helfen, besser zu lernen.

Neue Anforderungen an den Seminarabschluss sollen Schülern helfen, besser zu lernen.

Keinesfalls sollen diese Anforderungen für die Schüler beängstigend oder abschreckend wirken. Im Gegenteil: Sie können dadurch die heiligen Schriften besser kennenlernen und ihr Verständnis vom Evangelium vertiefen.

„Ich weiß, dass Schüler es nicht gern haben, Tests zu schreiben, aber wir arbeiten solange mit ihnen daran, bis sie ihn bestehen“, versichert Bruder Davis. „Wir wollen ihnen nicht das Gefühl vermitteln, dass es hier um bestehen oder nicht bestehen geht. Vielmehr geht es um die Gelegenheit zu lernen und zu lehren.“

Am Ende des ersten Schulhalbjahres führt der Lehrer eine schriftliche Lernkontrolle durch, bei der es um die erste Hälfte von Lehre und Bündnisse geht. Falls das Wissen der Schüler lückenhaft ist, bespricht der Lehrer den Test mit ihnen. Danach können die Schüler den Test so oft wiederholen, bis sie ihn bestanden haben.

„Wir möchten, dass sie die heiligen Schriften nutzen“, so Bruder Davis. „Unser Ziel ist es, dass sie sich am Ende des Halbjahres kompetent zu den besprochenen Themen äußern können. … Wir möchten, dass die Schüler selbst herausfinden, was sie wissen, und dass der Lehrer ihnen dann hilft, ihre Wissenslücken zu schließen. Das ganze soll insgesamt eine positive und erfolgreiche Erfahrung sein.“

Am Ende jeden Jahres erhalten die Seminarschüler ein Kursabschlusszeugnis, mit dem bescheinigt wird, dass sie alle Voraussetzungen erfüllt haben (inklusive der Leseaufträge und der Lernkontrollen). Andernfalls erhalten sie eine Bescheinigung dafür, dass sie die Anwesenheitsvoraussetzungen erfüllt haben.

„Wir wollen niemanden vergraulen, deshalb werden wir Schülern auch eine Auszeichnung dafür geben, dass sie anwesend waren und mitgemacht haben“, erklärt Bruder Davis. „Unser Ziel als Lehrkörper ist es, nicht einen einzigen Schüler verlieren, weil wir nicht genug getan haben, nicht aufmerksam genug waren oder ihn nicht willkommen geheißen haben.“

Wie bisher können Schüler, die versäumte Aufgaben für den Kursabschluss nachholen möchten, dies tun – allerdings unter den neuen Voraussetzungen. Kein Schüler gleicht dem anderen, und manche haben besondere Herausforderungen oder Umstände, die erfordern, das Anpassungen vorgenommen werden, damit auch sie die Erwartungen erfüllen können.

„Wir werden wie immer mit ihnen zusammenarbeiten, damit alles klappt; damit sie ihre Leseaufträge erfüllen, die Lernkontrollen wiederholen und alles tun können, um den Kurs erfolgreich abzuschließen.“

Die Führer der Kirche und die CES-Lehrkräfte hoffen, dass die Schüler im Bestreben, den neuen Anforderungen gerecht zu werden, stärker im Evangeliums verwurzelt bleiben und besser dazu in der Lage sind, das, was sie wissen, an andere weiterzugeben – als Missionar, als Student, in der Arbeitswelt oder wenn sie heiraten und eine Familie gründen.

Jeder, der den Seminarabschluss macht, soll einen bedeutenden Lernprozess durchgemacht haben, um die Lehren und das Sühnopfer Jesu Christi besser zu verstehen und darauf zu bauen, sich für die Segnungen des Tempels bereit zu machen und sich selbst, seine Familie und andere auf das ewige Leben beim Vater im Himmel vorzubereiten.

„Ich bin begeistert von den neuen Seminarabschlussvoraussetzungen, die den Schülern in punkto Schriftstudium, Anstrengung und Lernen mehr abverlangen“, so Bonnie L. Oscarson, Präsidentin der Jungen Damen, bei einer Übertragung für S&I-Lehrkräfte am 5. August. „Wir zitieren oft die Schriftstelle: ‚Wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert‘. Der Umkehrschluss ist meiner Meinung nach: ‚Von wem viel gefordert wird, dem wird viel mehr gegeben‘.

Mit anderen Worten: Wenn wir mehr von unseren Jugendlichen erwarten, werden sie sich der Herausforderung stellen, und ich finde, dass wir mehr von ihnen erwarten sollten. Wir müssen unseren Unterricht anspruchsvoller gestalten, damit die Jugendlichen selbst mehr unternehmen müssen, um die Lehren Christi und die Realität der Wiederherstellung zu begreifen, und wir müssen einen Weg finden, wie wir sie anspornen können, all dies auf die Tafel ihres Herzens zu schreiben.“