2017
Propheten, die uns führen
September 2017


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

Propheten, die uns führen

Bild
family watching general conference on a tablet

Vor ein paar Jahren saß ich in dem Raum des Salt-Lake-Tempels, wo die Erste Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel einmal die Woche zusammenkommen. Ich blickte auf zu der Wand, die der Ersten Präsidentschaft gegenüberliegt, und betrachtete die dort aufgehängten Gemälde der einzelnen Präsidenten der Kirche.

Als ich mir diese meine Vorgänger so ansah, vom Propheten Joseph Smith (1805–1844) bis hin zu Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008), dachte ich nur: „Wie dankbar ich doch jedem Einzelnen für seine Führung bin!“

Es sind großartige Männer, die niemals wankten, niemals strauchelten und niemals versagten. Es sind Männer Gottes. Wenn ich an die neuzeitlichen Propheten denke, die ich gekannt und geschätzt habe, erinnere ich mich an ihr Leben, ihre Eigenschaften und ihre inspirierten Worte.

Präsident Heber J. Grant (1856–1945) war Präsident der Kirche, als ich geboren wurde. Wenn ich über sein Leben und seine Worte nachdenke, scheint mir, dass ein Charakterzug, den Präsident Grant immer beispielhaft vorlebte, Beharrlichkeit war – Beharrlichkeit in dem, was gut und edel ist.

Präsident George Albert Smith (1870–1951) war in der Zeit Präsident der Kirche, als ich in meiner Gemeinde in Salt Lake City Bischof war. Er wies darauf hin, dass zwischen dem Herrn und dem Widersacher ein großes Tauziehen stattfindet. „Wenn Sie auf der Seite des Herrn bleiben“, erklärte er, „stehen Sie unter seinem Einfluss und haben kein Verlangen, etwas Falsches zu tun.“1

Als Mitglied des Kollegiums der Zwölf wurde ich 1963 von Präsident David O. McKay (1873–1970) berufen. Durch die Art und Weise, wie er lebte, lehrte er Rücksichtnahme auf andere. „Wahres Christsein“, so sagte er, „ist Liebe in Aktion.“2

Eines der Leitprinzipien im Leben von Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972), einem der produktivsten Autoren der Kirche, war die Evangeliumskenntnis. Er las ohne Unterlass in den heiligen Schriften und war mit den Worten und Lehren, die auf diesen Seiten stehen, besser vertraut als jeder andere, den ich kenne.

Präsident Harold B. Lee (1899–1973) war mein Pfahlpräsident, als ich noch ein Junge war. Einer seiner Lieblingsaussprüche lautete: „Steht an heiligen Stätten und wankt nicht.“3 Er riet den Heiligen, mit den Einflüsterungen des Heiligen Geistes im Einklang zu sein und sie zu beachten.

Ich glaube, ein Leitprinzip im Leben von Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) war die Weihung. Er hatte sich vollständig und unmissverständlich dem Herrn geweiht. Er hatte sich auch einem Leben nach dem Evangelium geweiht.

Als Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) Präsident der Kirche wurde, berief er mich als seinen Zweiten Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. Sein Leitprinzip war die Liebe. Dies spiegelt sich in seinem Lieblingszitat wider, Worten, die der Erretter sprach: „Was für Männer sollt ihr sein? Wahrlich, ich sage euch: So, wie ich bin.“4

Präsident Howard W. Hunter (1907–1995) war jemand, der immer auf das Gute in seinen Mitmenschen achtete. Stets war er zuvorkommend, stets war er demütig. Ich hatte die Ehre, als sein Zweiter Ratgeber zu dienen.

Präsident Gordon B. Hinckley brachte uns bei, unser Bestes zu geben. Er gab machtvoll Zeugnis für den Erretter und dessen Mission. Er unterwies uns voller Liebe. Als sein Erster Ratgeber zu dienen, war mir eine Ehre und ein Segen.

Der Erretter sendet Propheten, weil er uns liebt. Während der Generalkonferenz haben die Generalautoritäten der Kirche diesen Oktober wieder die Ehre, Gottes Wort zu übermitteln. Wir gehen an diese Aufgabe mit großem Ernst und großer Demut heran.

Wie gesegnet sind wir doch, dass die wiederhergestellte Kirche Jesu Christi auf Erden ist und dass die Kirche auf dem Fels der Offenbarung gegründet ist. Fortdauernde Offenbarung ist das Lebenselixier des Evangeliums Jesu Christi.

Mögen wir uns darauf vorbereiten, die persönliche Offenbarung zu empfangen, die während der Generalkonferenz in so reichem Maße an uns ergeht. Mögen wir innerlich fest entschlossen sein, wenn wir die Hand heben, um lebende Propheten und Apostel zu bestätigen. Mögen wir erleuchtet, aufgerichtet, getröstet und gestärkt werden, während wir uns ihre Botschaften anhören. Und mögen wir bereit sein, uns erneut dem Herrn Jesus Christus zu verpflichten, seinem Evangelium und seinem Werk, und in unserem Leben den Entschluss zu erneuern, seine Gebote zu halten und seinen Willen auszuführen.