2002
„Ein kleiner Knabe kann sie hüten‘
Juni 2002


Botschaft von der Ersten Präsidentschaft

„Ein kleiner Knabe kann sie hüten“

Als der Herr und Erretter in Galiläa wirkte, kamen die Jünger zu ihm und fragten ihn: „Wer ist im Himmel der Größte?

Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte:

„Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

…Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.

Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt würde.“ (Matthäus 18:1–6.)

Die Vielen Gesichter Des Kindesmissbrauchs

Vor einiger Zeit – ich las gerade die Tageszeitung – dachte ich an diese Schriftstelle und an die unmissverständlichen Worte des Erretters. In einem Artikel ging es um den Sorgerechtsstreit zwischen dem Vater und der Mutter eines Kindes. Da gab es Anschuldigungen, Drohungen und Zorn, und die Eltern zogen mit dem Kind von einem Kontinent zum anderen.

Ein anderer Artikel berichtete von einem zwölfjährigen Jungen, der geprügelt und angezündet wurde, weil er nicht auf Befehl eines brutalen Rowdys aus der Nachbarschaft Drogen nehmen wollte.

Der dritte Artikel handelte vom sexuellen Missbrauch eines kleinen Kindes durch den eigenen Vater.

Ein Arzt erzählte mir einmal, wie viele misshandelte Kinder in die Notaufnahme der Krankenhäuser unserer Städte gebracht werden. Oft erfinden die schuldigen Eltern ausgefallene Geschichten wie beispielsweise, ihr Kind sei aus dem Kinderstuhl gefallen oder über ein Spielzeug gestürzt und habe sich dabei am Kopf verletzt. Nur zu oft stellt sich dann aber heraus, dass ein Elternteil das unschuldige Kind misshandelt hat. Wer so etwas Abscheuliches tut, soll sich schämen. Gott wird ihn dafür streng zur Verantwortung ziehen.

Kinder Sind Dem Herrn Kostbar

Wenn wir uns bewusst machen, wie kostbar ein Kind doch ist, dann fällt es uns auch nicht schwer, im Umgang mit Kindern dem Beispiel des Meisters zu folgen. Vor kurzem spielte sich im Salt-Lake-Tempel eine ergreifende Szene ab. Die Kinder, um die sich die Tempelarbeiterinnen in der Kinderstube des Tempels so liebevoll gekümmert hatten, verließen den Tempel auf dem Arm ihrer Eltern. Ein Kind wandte sich den Schwestern zu, die so lieb zu den Kindern gewesen waren, winkte ihnen zum Abschied und sprudelte hervor: „Gute Nacht, ihr Engel.“

Ein Dichter bezeichnete ein Kind, das vor kurzem noch beim himmlischen Vater war, als „liebliche frische Blüte der Menschheit, die gerade erst aus dem Garten Gottes auf die Erde gefallen ist, um hier zu erblühen“.1

Wer von uns hat Gott nicht gepriesen und über seine Macht gestaunt, wenn er ein kleines Kind in den Armen hielt? Das winzige Händchen, so klein und doch so vollkommen, wird sofort zum Gesprächsthema. Niemand kann dem Wunsch widerstehen, seinen kleinen Finger in das zugreifende Händchen eines Kindes zu legen. Die Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, die Augen beginnen zu strahlen, und man fängt an, den Dichter zu verstehen, der zu den folgenden Zeilen inspiriert wurde:

Geboren werden ist Schlaf nur, ein Vergessen –

der Geist, der mit uns kommt, des Lebens Stern,

ist vordem anderswo gewesen

und kommt hierher von fern.

Und nicht in völligem Vergessen

und auch nicht hässlich – nackt und bloß,

wie Wolken, die den Raum durchmessen,

löst er von seiner Heimat – Gott – sich los.2

Als die Jünger Jesu einmal die Kinder vom Herrn fern halten wollten, sagte er:

„Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.

Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.“ (Markus 10:14–16.)

Was für ein wundervolles Beispiel!

Wir Können Kindern Segen Bringen

Vor mehreren Jahren wurde mir ganz warm ums Herz, als die Erste Präsidentschaft einen größeren Betrag aus Ihren besonderen Fastopferspenden bereitstellte. Gemeinsam mit dem Rotary-Club sollte Impfstoff gegen Kinderlähmung beschafft werden, damit die Kinder in Kenia gegen diese Krankheit, die verkrüppelt und tötet, geimpft werden konnten.

Ich danke Gott für die Arbeit, die jene Ärzte leisten, die eine Zeit lang ihre Praxis verlassen und in ferne Länder reisen, um Kindern dort zu helfen. Gaumenspalten und andere Missbildungen, die ein Kind physisch behindern und emotional belasten würden, werden gekonnt operiert. Verzweiflung macht der Hoffnung Platz und Kummer der Dankbarkeit. Diese Kinder können nun in den Spiegel schauen und das Wunder bestaunen, das mit ihnen geschehen ist.

In einer Versammlung habe ich einmal von einem Zahnarzt aus meiner Gemeinde erzählt, der jedes Jahr auf die Philippinen reist, um dort kostenlos Zahnkorrekturen bei Kindern vorzunehmen. Diese Kinder können nun wieder lächeln; sie fassen neuen Mut und freuen sich auf die Zukunft. Ich wusste nicht, dass seine Tochter an der Versammlung teilnahm. Nach meiner Ansprache kam sie zu mir und sagte zu Recht mit stolzem Lächeln: „Sie haben von meinem Vater gesprochen. Ich liebe ihn und finde das, was er für die Kinder tut, sehr schön!“

Auf den fernen Inseln im Pazifik können heute Hunderte, die fast blind waren, wieder sehen, weil ein Missionar zu seinem Schwager, einem Augenarzt, sagte: „Lass deine reichen Patienten und den Komfort deines teuren Hauses und hilf diesen Kindern Gottes, die deine Fähigkeiten brauchen, und zwar jetzt.“ Der Schwager tat es, ohne auch nur einmal zu zögern. Später sagte er bescheiden, dies sei der beste Dienst gewesen, den er je geleistet habe, und der Friede, der in sein Herz einzogen sei, die größte Segnung, die ihm im Leben je zuteil geworden sei.

Ich war zu Tränen gerührt, als ich von einem Vater las, der eine Niere gespendet hatte, weil er hoffte, sein Sohn könne dann ein erfüllteres Leben haben. Ich habe mich niedergekniet und – wie viele andere auch – für eine Mutter in unserem Gemeinwesen gebetet, die nach Chicago gereist war, um ihrer Tochter mit einer schwierigen und vielleicht lebensgefährlichen Operation einen Teil ihrer Leber zu spenden. Sie, die in die finstere Schlucht hinabgestiegen war, um ihr Kind auf die Welt zu bringen, hat wieder die Hand in Gottes Hand gelegt und ihr Leben für ihr Kind aufs Spiel gesetzt. Keine Klage – immer nur ein williges Herz und ein gläubiges Gebet.

Elder Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel hat uns einmal die große Not der Waisenkinder in Rumänien geschildert – etwa dreißigtausend allein in Bukarest. Er besuchte ein Waisenhaus dort und regelte alles, damit die Kirche Impfstoff, Verbandzeug und sonstiges dringend benötigtes Material schicken konnte. Es wurden bestimmte Ehepaare ausgewählt und auf eine spezielle Mission im Dienste dieser Kinder berufen. Ich kann mir keinen christlicheren Dienst vorstellen als den, ein mutterloses Kind in den Armen zu halten bzw. einen vaterlosen Jungen an die Hand zu nehmen.

Man muss jedoch nicht auf Mission berufen werden, um Kindern Segen zu bringen. Unbegrenzte Möglichkeiten stehen uns offen. Überall – manchmal auch in unmittelbarer Nähe.

Wie Kinder Uns Segen Bringen

Vor mehreren Jahren bekam ich einen Brief von einer Frau, die nach langer Zeit wieder in der Kirche aktiv geworden war. Sie sehnte sich nun sehr danach, dass ihr Mann, der noch kein Mitglied war, an ihrer Freude teilhaben konnte.

Sie berichtete von einer Fahrt zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen nach Idaho zur Großmutter. Als sie durch Salt Lake City fuhren, erregte ein Plakat, das zum Besuch des Tempelplatzes einlud, ihre Aufmerksamkeit. Bob, der Mann, meinte, eine Besichtigung wäre doch ganz nett. Die Familie betrat das Besucherzentrum, und der Vater ging mit zwei Söhnen den Aufgang hinauf, den jemand einmal als „Aufgang zum Himmel“ bezeichnet hat. Die Mutter und der dreijährige Tyler gingen ein Stück hinter den anderen her, da sie sich die wunderschönen Gemälde angesehen hatten. Auf dem Weg zu Thorvaldsens Christusstatue riss sich der kleine Tyler von seiner Mutter los und lief zum Sockel der Statue. Dabei rief er: „Das ist Jesus! Das ist Jesus!“ Als die Mutter ihn zurückhalten wollte, schaute er sie und seinen Vater an und sagte: „Ist schon gut. Er mag Kinder.“

Als sie das Zentrum verlassen hatten und wieder auf der Autobahn waren, um die Fahrt zur Großmutter fortzusetzen, fragte der Vater Tyler, was ihm am Tempelplatz denn am besten gefallen habe. Tyler antwortete lächelnd: „Jesus.“

„Woher weißt du denn, dass Jesus dich mag, Tyler?“

Mit dem allerernstesten Gesicht schaute Tyler seinen Vater an und antwortete: „Vati, hast du denn sein Gesicht nicht gesehen?“ Sonst brauchte nichts mehr gesagt zu werden.

Als ich das las, dachte ich an etwas, was im Buch Jesaja steht: „Ein kleiner Knabe kann sie hüten.“ (Jesaja 11:6.)

Der Text eines PV-Liedes bringt zum Ausdruck, was in einem Kinderherzen vorgeht:

Alle Geschichten von Jesus hör ich so gern,

ließ mir von ihm sie erzählen, träf ich den Herrn.

Was auf dem Land und Wasser geschah,

bitte, erzähl mir, wie es einst war.

Ich hör so gern, wie die Kinder standen um ihn,

träume, sein Segen erfüllt auch mir Herz und Sinn.

Aus seinem Blick strahlt liebendes Licht.

Wie schön die Worte, die Jesus spricht!3

Jesus Segnet die Kinder der Nephiten

Ich kenne keine ergreifendere Begebenheit in der Schrift als die, da der Erretter die Kinder segnet, wie es uns in 3. Nephi erzählt wird. Der Meister sprach voller Liebe zu einer großen Menschenmenge, die aus Männern, Frauen und Kindern bestand. Angesichts ihres Glaubens und ihres Wunsches, er solle doch länger bei ihnen verweilen, forderte er sie auf, die Lahmen, Blinden und Kranken zu ihm zu bringen, damit er sie heile. Voller Freude kamen sie seiner Aufforderung nach. Die heilige Schrift berichtet: „Er heilte einen jeden.“ (3. Nephi 17:9.) Dann betete er zum Vater. Die Menge gab Zeugnis: „So Großes und Wunderbares, wie wir Jesus zum Vater reden gesehen und gehört haben, das hat zuvor kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört.“ (3. Nephi 17:16.)

Zum Schluss weinte Jesus und „nahm ihre kleinen Kinder, eines nach dem anderen, und segnete sie und betete für sie zum Vater. …

Und er redete zur Menge und sprach zu ihnen: Seht eure Kleinen!

Und als sie schauten, um zu sehen, hoben sie den Blick zum Himmel, und sie sahen die Himmel offen, und sie sahen Engel aus dem Himmel herabkommen, … und sie kamen herab und stellten sich im Kreis um die Kleinen, … und die Engel dienten ihnen.“ (3. Nephi 17:21,23,24.)

Ich habe immer wieder über den Satz nachgedacht: „Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ (Markus 10:15.)

Thomas Michael Wilson

Thomas Michael Wilson, ein Missionar, ist dieser Ermahnung des Erretters nachgekommen. Er ist der Sohn von Willie und Julia Wilson, Route 2, Box 12, Lafayette, Alabama. Elder Wilson hat seine irdische Mission am 13. Januar 1990 beendet. Als er Teenager war und seine Familie noch nicht der Kirche angehörte, bekam er Krebs. Er wurde mit einer schmerzhaften Bestrahlungsmethode behandelt und geheilt. Durch seine Krankheit wurde seiner Familie bewusst, dass das Leben nicht nur kostbar ist, sondern auch kurz sein kann. Sie begann, sich für Religion zu interessieren, um während der schweren Zeit Halt zu finden. Schließlich lernten sie die Kirche kennen und ließen sich taufen. Nachdem der junge Thomas Wilson das Evangelium angenommen hatte, wollte er unbedingt auf Mission gehen. Er wurde in die Mission Salt Lake City berufen. Was für ein Vorzug, die Familie und den Herrn als Missionar zu vertreten!

Seine Mitarbeiter bezeichneten seinen Glauben als kindlich – bedingungslos, unbeirrbar, fest. Er war allen ein Vorbild. Nach elf Monaten schlug die Krankheit wieder zu. Wegen Knochenkrebs mussten ihm ein Arm und eine Schulter amputiert werden. Dennoch setzte er seine Mission fort.

Sein Mut und sein inbrünstiger Wunsch, auf Mission zu bleiben, bewogen auch seinen Vater, sich mit den Lehren der Kirche zu beschäftigen. Er ließ sich ebenfalls taufen.

Eine anonyme Anruferin lenkte meine Aufmerksamkeit auf Elder Wilsons Lage. Sie wollte ihren Namen nicht nennen, sondern sagte nur, sie habe noch nie eine Generalautorität angerufen. Dann erklärte sie: „So jemanden wie Elder Wilson trifft man nicht oft.“

Ich erfuhr, dass eine Frau, die Elder Wilson unterwiesen hatte, im Taufraum auf dem Tempelplatz getauft worden war, dann aber von ihm, der so hoch in ihrer Achtung stand, konfirmiert werden wollte. Zusammen mit einigen anderen fuhr sie zu ihm ins Krankenhaus. Er legte ihr die Hand auf, die ihm noch geblieben war, und bestätigte sie als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Elder Wilson setzte seinen wertvollen, aber so schmerzvollen Missionsdienst Monat um Monat fort. Es wurden Segen gespendet und Gebete gesprochen. Der Geist seiner Mitarbeiter schwang sich empor. Das Herz war ihnen voll. Sie waren näher bei Gott.

Elder Wilsons Zustand verschlechterte sich. Das Ende nahte. Er sollte nach Hause zurückkehren, bat aber darum, noch einen weiteren Monat auf Mission bleiben zu dürfen. Was für ein Monat! Wie ein Kind, das seinen Eltern bedingungslos vertraut, vertraute er auf Gott. Und Gott, auf den Thomas Michael Wilson so still vertraute, öffnete die Schleusen des Himmels und segnete ihn in überreichem Maß. Seine Eltern, Willie and Julia Wilson, und sein Bruder Tony kamen nach Salt Lake City, um den Sohn und Bruder nach Hause nach Alabama zu holen. Doch eine ersehnte und erbetene Segnung fehlte der Familie noch. Sie baten mich, mit ihnen in den Jordan-River-Tempel in Utah zu gehen, wo heilige Handlungen vollzogen werden, die die Familie für Zeit und Ewigkeit vereinen.

Ich verabschiedete mich danach von Familie Wilson. Ich sehe noch heute Elder Wilson vor mir, wie er mir dankte, dass ich bei ihm und seinen Lieben gewesen war. Er sagte: „Es ist nicht wichtig, was uns in diesem Leben widerfährt, solange wir das Evangelium Jesu Christi haben und danach leben.“ Was für ein Mut! Was für ein Vertrauen! Was für eine Liebe! Familie Wilson machte sich auf den langen Nachhauseweg nach Lafayette, wo Elder Thomas Michael Wilson von hier in die Ewigkeit hinüberglitt.

Präsident Kevin K. Meadows, Elder Wilsons Zweigpräsident, leitete den Trauergottesdienst. Ich zitiere aus einem Brief, den er mir später schrieb: „Am Tag des Begräbnisses nahm ich die Familie beiseite und übermittelte ihr Ihr Beileid, Präsident Monson. Ich sprach über das, was Elder Wilson Ihnen damals im Tempel gesagt hatte, nämlich dass es nichts ausmache, ob er hier oder auf der andere Seite des Schleiers das Evangelium verkündige, solange er es nur verkündigen könne. Ich zitierte den von Ihnen empfohlenen Gedanken aus den Schriften von Präsident Joseph F. Smith [1838–1918], dass nämlich Elder Wilson nun nach dem Ende seiner irdischen Mission, wie alle getreuen Ältesten unserer Evangeliumszeit, nach seinem Hinscheiden aus dem irdischen Leben mit seiner Arbeit fortfahren werde, indem er das Evangelium der Umkehr von Sünde und der Erlösung durch das Opfer des einziggezeugten Sohnes verkündigte – nämlich denen, die in der großen Welt der Totengeister in Finsternis weilen und Gefangene der Sünde sind [siehe LuB 138:57]. Der Geist hat bezeugt, dass dies der Fall war. Elder Thomas Michael Wilson trug sein Namensschild, als er beigesetzt wurde.“

Wenn Elder Wilsons Eltern den Friedhof besuchen und Blumen auf das Grab ihres Sohnes legen, werden sie sicher an seine Geburt zurückdenken und daran, wie stolz und glücklich sie waren. Das kleine Kind ist zu einem beeindruckenden Mann herangewachsen, der ihnen später die Möglichkeit eröffnete, die celestiale Herrlichkeit zu erlangen. Vielleicht danken sie bei solchen Besuchen am Grab, wo einem das Herz übergeht und die Tränen leicht fließen, Gott für ihren Sohn, den Missionar, der nie den kindlichen Glauben verloren hat, und sinnen über die Worte des Meisters nach: „Ein kleiner Knabe kann sie hüten.“ (Jesaja 11:6.)

Sie sind mit Frieden gesegnet. Friede ist auch unsere Segnung, wenn wir an den Fürsten des Friedens denken und ihm nachfolgen.

Für die Heimlehrer

  1. Wenn wir uns bewusst machen, wie kostbar ein Kind ist, dann fällt es uns auch nicht schwer, im Umgang mit Kindern dem Beispiel des Meisters zu folgen.

  2. Man muss nicht auf Mission berufen werden, um Kindern Segen zu bringen. Unbegrenzte Möglichkeiten stehen uns offen. Überall – manchmal auch in unmittelbarer Nähe.

  3. Ich kenne keine ergreifendere Begebenheit in der Schrift als die, da der Erretter die Kinder segnet, wie es uns in 3. Nephi 17 erzählt wird.

Anmerkungen

  1. Gerald Massey, „Wooed and Won“, in The Home Book of Quotations, Hg. Burton Stevenson (1934), Seite 121.

  2. William Wordsworth, „Ode: Intimations of Immortality from Recollections of Early Childhood“, The Complete Poetical Works of William Wordsworth (1924), Seite 359.

  3. „Geschichten von Jesus“, Kinderliederbuch, Seite 36.