2012
Wie wir unseren Vater im Himmel ehren und ihm nacheifern
Februar 2012


Bis aufs Wiedersehen

Wie wir unseren Vater im Himmel ehren und ihm nacheifern

Da es uns leichter fällt, uns nach einer göttlichen Verhaltensweise auszurichten, wenn wir ein Vorbild vor Augen haben, hat uns der Vater in seiner Weisheit seinen Sohn als Vorbild dafür gegeben, was es heißt, ihm nachzufolgen.

Die Nachfolge ist ein wesentlicher Teil des Evangeliums Jesu Christi, erklärte Elder Douglas L. Callister, der dem Kollegium der Siebziger angehörte. „Ein Zweck unserer irdischen Prüfungszeit besteht darin, dass wir unseren himmlischen Eltern auf jede erdenkliche Weise ähnlicher werden, damit wir uns in ihrer Gegenwart wohlfühlen.“ Wir eifern ihnen nach, indem wir uns bemühen, wie sie zu denken, zu sprechen, zu handeln und sogar auszusehen (siehe Alma 5:14).1

Als Grafikdesigner arbeite ich mit vielen verschiedenen Kunstrichtungen, je nach Auftrag des Kunden. Wie ich festgestellt habe, ist dabei ein Muster hilfreich. Der Kunde mag den Auftrag und das gewünschte Ergebnis zwar ausführlich erklären, aber ich habe festgestellt, dass es mir hilft, bei der Arbeit ein Bild vor Augen zu haben. Dieses Bild – auch wenn es nur in Gedanken besteht – erinnert mich an mein Ziel und hält mich auf dem richtigen Weg.

Ebenso reichen Anweisungen allein in unserer irdischen Prüfungszeit manchmal nicht aus, um Informationen oder einen neuen Gedanken zu vermitteln. Wir brauchen in Gedanken ein Bild oder Vorbild vor Augen, um uns an der göttlichen Verhaltensweise auszurichten. Wenn wir uns daher als Gottes Kinder sehen, mit dem Wunsch, wieder zu ihm zurückzukehren, fällt es uns leichter, unser Leben nach ihm auszurichten und nach den Eigenschaften zu streben, die er besitzt.2

Unser Vater im Himmel hat uns in seiner Weisheit seinen einiggezeugten Sohn als unser wahres Vorbild dafür gegeben, wie man so handelt wie er. Der Erlöser erfüllte im Laufe seines irdischen Wirkens den Willen des Vaters und verbrachte seine Zeit damit, Menschen zu helfen. Wenn wir also dem Vater und dem Sohn nacheifern wollen, nutzen wir unsere Gaben und Talente und unsere Intelligenz, um selbstlos zu helfen. Wenn wir unserem Nächsten dienen, ehren wir den Vater, und er ehrt uns, indem er uns dazu beruft, beim Aufbau seines Reiches mitzuwirken.

Wie beim Grafikdesign wird ein Bild, das man vor Augen hatte, manchmal durch etwas Wirkliches, Greifbares ersetzt. Oft lernen wir etwas aus den guten Taten anderer. Ich weiß noch, wie es mir einmal als Gemeindeführungssekretär nicht gelang, für sämtliche Gesprächstermine, die der Bischof zur Verfügung stellte, jemanden einzuladen. Der Bischof rief mir jedoch ins Gedächtnis, dass der Herr alles in der Hand hält und weiß, wer an diesem oder jenem Tag mit dem Bischof sprechen muss – auch wenn wir es nicht wussten. Und tatsächlich rief jedes Mal, wenn wir dieses „Problem“ hatten, jemand an oder kam jemand vorbei, um zu fragen, ob der Bischof vielleicht Zeit hätte. Und da er ein inspirierter Priestertumsführer war, hatte er Zeit.

Zusätzlich zu solchen Vorbildern hatte ich das Glück, Eltern zu haben, die mir beispielhaft zeigten, was Güte, Fleiß, Unterstützung, Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit bedeuten. Ihrem Beispiel konnte ich folgen, und mir wurde klar, dass eine Verbindung besteht zwischen unserem Bestreben, Gott ähnlicher zu werden, und dem Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Das gute Beispiel unserer irdischen Eltern lässt uns den Vater im Himmel besser verstehen, und indem wir unsere Eltern ehren, können wir uns die Eigenschaften aneignen, die wir brauchen, um wieder beim Vater im Himmel zu leben. Und wenn auch wir zu einem rechtschaffenen Vorbild für unsere Kinder werden, tragen wir zur Verwirklichung seines Plans bei und eifern seinem Vorbild als Vater nach, indem wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere ewige Familie zu ihm zurückbringen.

Anmerkungen

  1. Siehe Douglas L. Callister, „Unser kultiviertes himmlisches Zuhause“, Liahona, Juni 2009, Seite 27

  2. Siehe Sherrie Johnson, „Instilling a Righteous Image“, Ensign, Juli 1983, Seite 21

Foto © IRI