2002
Ich habe eine Frage
August 2002


Ich habe eine Frage

Wie kann ich meinen Freunden begreiflich machen, dass ich Christ bin?

Einige meiner Freunde behaupten, ich würde nicht an den wahren Jesus Christus glauben, weil ich Mitglied der Kirche bin. Was ich auch sage – ich kann sie nicht überzeugen. Was soll ich tun?

Die Antworten sollen helfen und einen tieferen Einblick vermitteln, sind aber nicht als Darlegung der Lehre der Kirche gedacht.

Die Antwort des Liahona

Wenn deine Freunde sich nicht von der Meinung abbringen lassen, du würdest nicht an den wahren Jesus Christus glauben, weil du Mitglied der Kirche bist, dann plappern sie damit vielleicht nur etwas nach, was sie von anderen gehört haben, die unseren Glauben nicht verstehen bzw. Vorurteile pflegen. Wir Mitglieder haben sowohl mit falschen Vorstellungen als auch mit Vorurtei- len zu kämpfen.

Wenn behauptet wird, du seiest kein Christ, weil du Heiliger der Letzten Tage bist, dann kannst du erklären, wie du an den Erretter glaubst, und Zeugnis geben. Vielleicht merken deine Freunde dann, wie groß deine Hingabe ist.

Es gibt aber auch Menschen, die diese Behauptung aussprechen, obwohl sie unseren Glauben kennen. Sie wollen vielleicht über Theologie diskutieren. Wenn deine Freunde zur letzteren Kategorie gehören, kannst du erklären, woran wir glauben, und Zeugnis geben. Es kann aber durchaus sein, dass sie deine Worte nicht annehmen. Wenn das der Fall ist, kannst du ihnen durch dein Verhalten zeigen, dass du Jesus Christus wirklich nachfolgst.

Der Erretter hat gesagt: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ (Johannes 14:15.) „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ (Johannes 13:34,35.) „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“ (Johannes 15:14.) Das beste und manchmal auch einzige Zeugnis, das du geben kannst, ist deine Lebensweise. Heute stößt die Kirche auf mehr positive Resonanz in der Welt als je zuvor, und zwar wegen der Lebensführung ihrer Mitglieder.

Die Antworten Unserer Leser

Taten reden lauter als Worte. Wenn wir Jesus Christus voller Glauben, mit aufrichtigem Herzen und demütiger Haltung nachfolgen, wenn wir nach dem Evangelium leben und ein christliches Leben führen, wenn wir bemüht sind, so zu sein wie er, und ein gutes Beispiel geben, dann merken die Menschen auch, dass unsere Kirche die Kirche Jesu Christi ist.

Shu Yang Wen, Gemeinde Chia Yi 1, Pfahl Tainan, Taiwan

Was immer unsere Freunde auch sagen mögen – wir können nichts Wichtigeres tun, als unerschütterlich an dem Zeugnis festzuhalten, dass wir der wahren Kirche angehören und dem wahren und lebendigen Gott und seinem Sohn, Jesus Christus, dienen. Ich glaube, dass alles seine Stunde hat. „Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.“ (Kohelet 3:1.) Es kommt die Zeit, da unsere Freunde mehr über die Kirche erfahren werden. Es kommt auf unser Beispiel, unser Zeugnis und unsere Standhaftigkeit an.

Jeoffrey N. Nool, Zweig Paniqui 1, Distrikt Paniqui, Philippinen

Ich erfülle derzeit eine Vollzeitmission und bemühe mich, ein lebendiger Zeuge dafür zu sein, dass Jesus der Messias ist – dass es ihn wirklich gibt und dass er lebt. Wenn wir solchermaßen Zeugnis geben, dann gilt uns die folgende Verheißung: „Wenn ihr das tut, wird der Heilige Geist ausgegossen werden, damit er von allem, was ihr sagen werdet, Zeugnis gebe.“ (LuB 100:8.)

Schwester Loravella Abelo Ranque, Philippinen-Mission Olongapo

Befolge den Rat aus LuB 11:21 und sei bestrebt, das Wort des Herrn zu erlangen. Wenn du das tust, wird dir die „Macht Gottes“ zuteil werden, „um Menschen zu überzeugen“. So findest du gewiss Trost und Führung.

Masaki Keikyu, Gemeinde Gokiso, Pfahl Nagoya, Japan

Was wir tun ist wichtiger als das, was wir sagen. Es gab damals viele Menschen, die nicht daran glaubten, dass Jesus Christus der Messias war, aber er zeigte ihnen die Wahrheit durch sein vollkommenes Beispiel, seine Liebe, seine Dienstbereitschaft, seine Güte, seine Demut und seine Nächstenliebe. Wir können das Gleiche tun, indem wir anderen Menschen allzeit und überall ein Licht sind (siehe Mosia 18:9).

Elder Melvin Dorian Rodas López, San Pedro-Mission Sula, Honduras

Ich kann für meine Freunde nichts Besseres tun, als sie zur Kirche einzuladen. Außerdem kann ich für sie fasten und beten und ihnen Zeugnis geben. Ich weiß, dass Gott meinen Freunden zeigen wird, was Jesus Christus uns bedeutet und was für einen Plan er für uns hat.

Richelle M. Miguel, Zweig Echague 1, Distrikt Alicia, Philippinen

Wenn wir bemüht sind, all unsere Mitmenschen zu lieben, für die zu beten, die uns verfolgen, und die Bedrängten zu besuchen – wie der Erretter es getan hat –, dann wird man merken, dass wir wahrhaftig an Jesus Christus glauben.

Kelepi To’a Fameitau, Gemeinde East Lakes (Tonga), Pfahl Hyde Park in Sydney, Australien

Ich sage meinen Freunden: Wenn ich nicht an Jesus Christus glaubte, dann hätte ich mir doch nicht angehört, was die Missionare zu sagen hatten, als Gott sie zu mir sandte, um mich in seinem Evangelium zu unterweisen. Ich hätte den Heiligen Geist nicht gespürt, und ich hätte mich nicht der Kirche angeschlossen.

Marina Wladimirowna Chlapowa, Zweig Nachodka, Russland-Mission Wladiwostok

Um meine Freunde zu überzeugen, dass ich Christin bin, kann ich durch mein Beispiel meine Liebe zu Gott und Jesus Christus unter Beweis stellen. Ich kann beten, und ich kann meine Freunde auffordern, selbst zu beten, um die Wahrheit zu erkennen. Ich weiß, dass ich meine Freunde durch mein Beispiel, meinen Glauben, meine Liebe und meinen Gehorsam zu der Erkenntnis führen kann, dass ich Christin bin.

Maja Saparbekowna Bisembina, Zweig Nachodka, Russland-Mission Wladiwostok

Wenn meine Freunde meinen Glauben an den Erretter in Frage stellten, würde ich sie zu einer Aktivität einladen, in deren Mittelpunkt Jesus Christus steht, beispielsweise zu einer Taufe. Außerdem würde ich mir etwas Literatur aus der Bibliothek der Kirche ausleihen und ihnen geben. Doch ehe ich überhaupt etwas unternähme, würde ich darum beten, dass der Geist ihnen das Herz anrühren möge.

Esther N. Ninedeys, Zweig Calabar 1, Distrikt Calabar, Nigeria

Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass unser Zeugnis anderen Menschen das Herz anrührt. Wir müssen ein Beispiel geben, und das tun wir durch das, was wir sagen, und durch die Art, wie wir leben, uns kleiden und unsere Freizeit verbringen. Unsere Freunde glauben uns jetzt vielleicht noch nicht, aber eines Tages erinnern sie sich möglicherweise doch an das Vermächtnis des Glaubens, das wir ihnen durch unser Beispiel haben zukommen lassen.

Lucía Cecilia Pérez, Gemeinde Unión 2, Pfahl Trelew-Nord, Argentinien

In einer solchen Situation würde ich meinen Freunden sagen, dass sie am besten durch Beten herausfinden können, ob das, was ich glaube, wahr ist. Ich würde ihnen vorschlagen, dass wir gemeinsam ein Gebet sprechen und den himmlischen Vater bitten, uns kundzutun, ob das, woran ich glaube, richtig ist. Wenn wir beten, tut der Herr uns nämlich die Wahrheit von allem kund.

Reyna Guadalupe Orozco Portillo, Gemeinde Las Huertas, Pfahl Tamazula, Culiacán, Mexiko

Die Heiligen der Letzten Tage sind Christen

„Die größte Irrmeinung ist wohl, dass wir keine Anhänger Jesu Christi wären. Dieser Vorwurf wird immer wieder gegen uns erhoben. Dabei ist er völlig haltlos. Wenn es auf der Welt ein Volk gibt, das an Jesus Christus glaubt, dann sind das die Mitglieder unserer Kirche. Die Kirche trägt seinen Namen. Er ist der Mittelpunkt dessen, was wir verehren. Diese Irrmeinung ist immer wieder verkündet und verbreitet worden, aber beginnt jetzt doch abzubröckeln. Die Zeiten ändern sich; heute werden wir eher akzeptiert als früher. Ich glaube, für die Kirche ist sozusagen das Zeitalter des Wohlwollens angebrochen.“ – Präsident Gordon B. Hinckley („Inspirierende Gedanken“, Der Stern, Juni 1999, Seite 3f.)