2018
Das Buch Mormon: Ein besonderes Geschenk
Dezember 2018


Das Buch Mormon: Ein besonderes Geschenk

Claudette Bybee Burt

Washington

Bild
man boarding ship

Illustration von Eva Vasquez

Als mein Mann und ich 2016 als Tempelmissionare im Manila-Tempel in den Philippinen dienten, wollte ich an Heiligabend jemandem ein Exemplar des Buches Mormon schenken. Ich schrieb mein Zeugnis auf die Umschlaginnenseite eines Exemplars und legte eine Postkarte des Manila-Tempels dazu, auf der stand, wo man mehr über die Kirche erfahren kann. Dann kniete ich mich hin und bat den Herrn im Gebet, mich zu jemandem zu führen, den er vorbereitet hatte.

Ich verließ unsere Wohnung und überquerte die Straße. Ein Wachmann der nahegelegenen Missionarsschule unterhielt sich gerade mit zwei Männern. Er rief mir „Frohe Weihnachten!“ zu. Ich hatte den Eindruck, ich solle zu ihnen gehen.

Nachdem ich mich vorgestellt hatte, erfuhr ich, dass der eine Mann Hausmeister an der Missionarsschule und der andere Bauer war. Beide gehörten der Kirche an.

Ich fragte sie, ob sie jemanden kannten, der Interesse daran hätte, als Weihnachtsgeschenk ein Buch Mormon zu bekommen. Der Bauer sah mich überrascht an. Er sagte, dass er in wenigen Minuten einen Freund erwarte, der sich mit ihm das Tempelgelände ansehen wollte. Er hatte sich zwar vorgenommen, seinem Freund ein Buch Mormon zu schenken, hatte aber keines besorgen können. Gerührt holte ich das Buch Mormon aus meiner Tasche. Ich erzählte ihnen von meinem Gebet und gab ihm das Buch.

Der Geist berührte uns alle. Der Bauer sagte, er hoffe, dass sein Freund das Buch Mormon lesen und das Evangelium annehmen würde. Als ich zu meiner Wohnung zurückging, dankte ich dem Herrn und betete dafür, dass der Freund des Bauern seine Zusage halten und zum Tempelgelände kommen würde.

Etwa 15 Minuten später erhielt ich einen Anruf vom Sicherheitsmann am Eingangstor der Missionarsschule. Der Freund des Bauern war angekommen. Sofort machte ich mich auf den Weg, um ihn kennenzulernen. Er war Kapitän eines Handelsschiffs, das in zwei Tagen wieder auslaufen sollte. Er dankte mir für das Buch Mormon und sagte, er werde es mit aufs Schiff nehmen. Ehe wir uns verabschiedeten, sah ich ihm geradewegs in die Augen und sagte: „Dieses Buch ist wahr.“ Als ich das tat, bestätigte der Geist mir diese Wahrheit.

An jenem Weihnachtsfest machte ich jemandem ein besonderes Geschenk: ein Buch Mormon und mein Zeugnis, dass es wahr ist. Ich erhielt aber auch ein besonderes Geschenk: Der Herr erhörte mein Gebet und schenkte mir die segensreiche Gelegenheit, jemanden am Evangelium teilhaben zu lassen.