2018
Wo sind denn meine Heimlehrer und Besuchslehrerinnen hin?
Dezember 2018


Wo sind denn meine Heimlehrer und Besuchslehrerinnen hin?

Die Flexibilität, die die Betreuung bietet, soll dazu führen, dass wir uns mehr um andere kümmern, und nicht dazu, dass wir nachlassen.

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three women talking

Eine Freundin fragte mich neulich ganz verwundert: „Wo sind denn meine Besuchslehrerinnen hin?“ Als der Mann meiner Freundin verstorben war, hatten sich ihre Besuchslehrerinnen liebevoll und aufmerksam um sie gekümmert, aber seit der Bekanntgabe des neuen Programms zur Betreuung bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2018 haben sie kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben.

Wir müssen uns alle daran gewöhnen, dass es jetzt anders läuft. Einige betreuende Brüder und Schwestern haben vielleicht noch nicht verstanden, dass ein Besuch zwar nicht die einzige Art der Betreuung darstellt, aber sicherlich eine Möglichkeit darstellt, unsere Zuneigung und aufrichtiges Interesse zu zeigen – und viele Mitglieder brauchen genau das.

Das Warum ist wichtiger als das Wie

Für manche mag es daran liegen, dass sie den Grund für diese Veränderung falsch verstehen. Der Grund, warum das Heim- und Besuchslehren von der Betreuung abgelöst wurde, bestand nicht darin, zu ändern, wie wir uns umeinander kümmern, sondern die Neuerung soll dazu beitragen, dass wir uns mehr vom Warum leiten lassen.

Letztlich ist das Ziel der Betreuung, anderen zu helfen, sich noch tiefer zum Erretter Jesus Christus zu bekehren und ihr göttliches Potenzial zu entwickeln. Die größere Flexibilität des Programms soll nicht dazu beitragen, dass wir uns weniger bemühen, sondern soll uns vermehrt Gelegenheit bieten, uns in unseren Bemühungen vom Geist leiten zu lassen.

Ob jemand heute besucht wird oder nicht sollte also größtenteils davon abhängen, was ihm auf dem Weg, den der Vater im Himmel ihm bereitet hat, weiterhilft.

Gemeinsam lernen

Trotz der anfänglichen Verunsicherung, was beim Betreuen von uns erwartet wird, kümmern sich unsere Brüder und Schwestern umeinander. Wohin ich auch gereist bin, es war immer spannend, von unzähligen Frauen (und vielen Männern) zu hören, welche positiven Auswirkungen die Betreuung auf Beziehungen und die persönliche Weiterentwicklung hat, ganz gleich, ob man andere betreut oder selbst betreut wird.

Erst kürzlich war ich in North Carolina, wo eine Gemeinde-FHV-Leiterin über einige Gedanken von Führungsbeamten im Pfahl sprach. Ich denke, sie treffen den Nagel auf den Kopf und sind es wert, hier mit ein paar Anpassungen und Erläuterungen genannt zu werden.

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Machen Sie weiter!

Wir alle lernen gemeinsam, diesen „neuen, heiligeren Ansatz“, sich anderer anzunehmen, umzusetzen.1 Vielleicht fühlt sich manch einer überfordert oder eingeschüchtert. Es hilft, wenn man daran denkt, dass „neu“ und „heiliger“ nicht „fehlerfrei“ und „unerreichbar“ bedeutet.

Ganz gleich, ob Sie sich noch nicht sicher sind, welchen Zweck die Betreuung hat und wie sie funktioniert, oder ob Sie meinen, dass Sie dies schon gut verstanden haben: Schauen Sie sich doch das Material auf ministering.lds.org an und lesen Sie die Artikel aus der Rubrik „Leitlinien für die Betreuung“, die jeden Monat im Liahona erscheinen (auf Seite 8 in dieser Ausgabe). Dieses Material soll dazu beitragen, dass Sie Ihre Bemühungen am Werk des Erretters ausrichten.

Vielen Dank, liebe Brüder und Schwestern, dass Sie sich liebevoll um andere kümmern, sich ihnen zuwenden und sich einbringen. Sie sind wirklich bemerkenswert, und Ihr Beitrag bei der Betreuung wird etwas „Außergewöhnliches“ sein!2

Anmerkungen

  1. Russell M. Nelson, „Betreuen“, Liahona, Mai 2018, Seite 100

  2. Emma Smith, zitiert in: Die Töchter in meinem Reich: Die Geschichte und das Werk der Frauenhilfsvereinigung, 2011, Seite 16