2011
Sollten wir unser Traumhaus verkaufen?
August 2011


Sollten wir unser Traumhaus verkaufen?

Sullivan Richardson, Nevada, USA

Der Heilige Geist gab mir 1998 den Anstoß, ich solle unser Traumhaus verkaufen, das wir erst vier Jahre zuvor fertiggestellt und bezogen hatten. Da unsere älteren Kinder nach und nach die Schule abschlossen und auszogen, war unser Haus offensichtlich größer und kostspieliger als notwendig. Ich hatte gerade die Stelle gewechselt, und mir wurde klar, wie schnell sich an meinen Einkommensverhältnissen etwas ändern konnte.

Als ich dann im Oktober die Priestertumsversammlung der Generalkonferenz besuchte, ließ mich ein Rat von Präsident Gordon B. Hinckley (1910–2008) aufhorchen. Zum Thema Finanzen sagte er den Priestertumsträgern: „Es [ist] an der Zeit, dass wir unser Haus in Ordnung bringen.“ Dann warnte er: „Es gibt Anzeichen dafür, dass uns stürmisches Wetter bevorsteht, und darauf sollten wir besser achten.“

Weiter sagte er in seiner Ansprache: „Ich weiß, dass man vielleicht Geld aufnehmen muss, um ein Haus zu kaufen. Aber kaufen wir uns doch ein Haus, das wir uns leisten können, damit wir mit den Zahlungen, die uns umbarmherzig und unablässig manchmal bis zu dreißig Jahre verfolgen, fertig werden.“1

Ich erzählte meiner Frau von Präsident Hinckleys Rat und fügte hinzu, dass ich das Gefühl hatte, dass wir unser Haus verkaufen sollten. Zu meiner Überraschung war sie einverstanden.

In den folgenden Monaten bereiteten wir uns darauf vor, unser Haus zu verkaufen und ein anderes zu kaufen. Es war ein langwieriger Prozess, der von viel Beten und einem Familien-Fasttag begleitet wurde. Schließlich zogen wir ein Jahr später in unser neues Haus, für das wir monatlich viel weniger bezahlen mussten.

Präsident Hinckleys Worte erwiesen sich wirklich als prophetisch. Im folgenden Jahr brach der US-Aktienmarkt ein, als die sogenannte Dotcom-Blase platzte. Ein paar Jahre darauf sank das Zinsniveau ab, was wir zu unserem Vorteil nutzten, um die Hypothek abzuzahlen.

Nun erleben viele Länder auf der ganzen Welt wieder eine Wirtschaftskrise. Präsident Hinckleys Worte gelten heute genauso wie 1998.

Wir sind sehr froh, dass wir den Rat des Propheten befolgt und auf die Eingebungen des Geistes gehört haben. Wir haben keine Hypothekenschulden mehr, und wir freuen uns darüber, dass auch unsere Kinder im Rahmen ihrer Verhältnisse leben.

Wir freuen uns bei jeder Generalkonferenz auf den Rat der Führer der Kirche. Wir wissen, dass wir gesegnet werden, wenn wir ihrer Weisung folgen.

Anmerkung

  1. Gordon B. Hinckley, „An die Jungen und die Männer“, Der Stern, Januar 1999, Seite 65